US Elections sind vorbei und wer hätte das gedacht, Barack Obama ist neuer Präsident der Vereinigten Staaten von America.
Ein junger, dynamischer und charismatischer Mensch der mit seinem außergewöhnlichen Wahlkampf viele junge Leute und Wähler mobilisiert hat, wie zuvor noch kein anderer.
Es wird niemand abstreiten, dass dieser Wahlkampf nicht nur Milliarden gekostet hat, sondern auch erfolgreich war. Doch wie kam dieser Erfolg zu Stande?
Obama hat Emotionen in die Politik gebracht. Natürlich sind die Amerikaner in allem sehr emotional und lieben Inszenierung und Events.
Doch ich finde die deutschen Politiker könnten sich ruhig eine Scheibe von ihm abschneiden!
Natürlich kann man sich Angela Merkel nicht mit DSDS-Gewinnern oder Sido oder auch berühmten Schauspielern auf einer Bühne vorstellen um den jungen Wählern die Politik schmackhafter zu machen.
Aber die deutschen Politiker sind dröge und spulen ihre Themen fast schon wie Marionetten ab und sind immer darauf bedacht ernst rüberzukommen.
Dieses Thema wurde schon richtig in Mybrit Illners Sendung behandelt und ein junger Juso namens Lucas Brost forderte genau das von den deutschen Politikern. Nur er machte auch keine bessere Figur als jeder andere blasse Durchschnittspolitiker. Gottschalk redete in alter Wetten Das?!-Manier und versuchte den Showmaster, Jürgern Todenhöfer und Heather DeLisle beharrten auf ihren Pro-Obama/Pro McCain Standpunkten...
Der einzige der das Publikum zu zu Applaus und verstärkten Emotionen gebracht hat, war jedoch Hans-Dietrich Genscher.
Emotionen braucht die deutsche Politik, dann würden sich vielleicht auch hierzulande viel mehr Leute dafür interessieren und nicht nur einem Präsidenten hinterherjubeln der nicht ihrer ist...
Thursday, November 6, 2008
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1 comment:
Nicht ganz so einfach :). Man muss beachten, dass unser System auf einer anderen politischen Kultur basiert. Stehen in den USA die persönlichen Präferenzen der Kandidaten im Vordergrund wie Charisma, Vertrauenswürdigkeit, einzelne persönliche Standpunkte, Vergangenheit oder Religiosität. Der Kandidat an sich beeinflusst die Wählerentscheidung. Im deutschen System steht allerdings die Programmpolitik an erster Stelle, die Inhalte und Ziele die eine Partei (vorgibt ;-) ) erreichen zu wollen und mit welchen Mitteln. der Kandidat wird daran gemessen, wie seriös er dieses Programm und diese politische Richtung präsentieren kann. Es ist beispielhaft für diese System, dass die Wähler oft eine bestimmte Person als Repräsentant bevorzugen würden, aber einer anderen Partei die Stimme geben, da diese ihren politischen Vorstellungen mehr entspricht.
Emotionen würden in diesem System die Seriosität eines Kandidaten ernsthaft schaden, da dies sofort als unprofessionell und evtl. auch undiszipliniert gelten würde. Emotion wird in dieser Zeit oft nur als "Aufmerksamkeitsfaktor" verwendet, kurzzeitige Wirkung und meistens von Politikern der "hinteren Reihen". Man spricht dann schnell von "unkontrolliertem Ausbruch" oder "Eklat", der schnell widerlegt oder entschuldigt wird.
Mehr Emotionen in der Politik wären hier nur möglich, wenn es mehr Emotionen im Volk geben würde, und das Volk diese will bzw. zu schätzen wüsste, wenn sie denn ehrlich sind. Teilweise gibt es diese ja (noch) z. B. in Bayern ist der politische Aschermittwoch ein Beispiel für Emotionen in der Politik, wenn auch (IMHO) kein gutes. Oder der gelbe Guido tourte auf jugendlichen Freiersfüßen durchs Land und wollte der Jugend eben auf der Emotionsebene begegnen, wobei diese eher die Flucht ergriffen und die bereits etablierten Wähler dies eher steht skeptisch sahen.
Auf der anderen Seite müssen wir uns natürlich auch fragen, ob wir emotionsgeladene Darsteller-Politiker haben wollen, oder den ernsthaften Programm-Politiker, der seriös und "glaubwürdig" seine Seite vertritt. Im Endeffekt scheint es egal, welche Sorte Politiker nicht macht was er versprochen hat und welcher der beiden keine positiven Änderungen im Sinne der Wähler oder "des Volkes" herbeiführt (Achtung Zynismus :) ).
Grüße vom morgendlichen Kaffee mit leckerem Gipfeli ;)
bahaa
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